Geothermie - Wärme aus natürlichen Tiefenwasservorkommen

© Enerchange; Die Temperatur in der Erdkruste steigt kontinuierlich, in Deutschland um rund 3 °C pro 100 m Tiefe an.

Hydrothermale Geothermie

Die hydrothermale Geothermie nutzt die natürliche Wärme aus den Tiefenwasservorkommen in den Kalksteinen des Oberjuras. Der bayerische Oberjura, auch bekannt als Malm-Aquifer, ist eine Kalksteinschicht, die hier bei uns in einer Tiefe von etwa 1.700 Metern liegt. In dieser Schicht zirkuliert heißes Tiefenwasser von rund 73 Grad Celsius. Das Tiefenwasser wird in einem geschlossenen System über die Förderbohrung an die Oberfläche geleitet. Dort wird es in einem Wärmetauscher abgekühlt und die Wärme des Tiefenwassers an den Fernwärmekreislauf übergeben. Anschließend wird das abgekühlte Tiefenwasser über die Injektionsbohrung wieder in die Entnahmeschicht zurückgeführt.

Langfristig wird erwartet, dass das Tiefenwasser zur Förderbohrung zurückfließt. Der Abstand zwischen den Bohrenden der Förder- und Injektionsbohrung im Oberjura ist jedoch so gewählt, dass dies einige Jahre benötigt. Auf seinem Weg zurück zur Förderbohrung erwärmt sich das Tiefenwasser erneut im Oberjura. Dieser natürliche Prozess kann über viele Jahrzehnte hinweg in einem Kreislauf erfolgen.

Funktion einer Geothermieanlage